Überall Musik!

DomQuartier / 19. Juli 2020 bis 7. März 2021

Der Salzburger Fürstenhof – ein Zentrum europäischer Musikkultur 1587-1807. Das DomQuartier widmet sich 2020 der großen musikalischen Tradition Salzburgs, die untrennbar mit der Geschichte und den Räumen des Residenz- und Dombereichs verbunden ist und schon lange vor den Salzburger Festspielen begründet wurde. Glanzvolle Zeiten, illustre Gäste, prachtvolle Feste und herrliche Musik, ein internationales Staraufgebot und bedeutende Premieren gab es dereinst schon unter den Fürsterzbischöfen.

„Überall Musik!“ lädt dazu ein, in die Zeit der Fürsterzbischöfe und ihrer Hofkomponisten einzutauchen, erzählt von pompösen Events für hohe Gäste, von großen und kleinen Feiern zu besonderen Anlässen, von Abendunterhaltungen in exklusivem Rahmen und von Musikern und Komponisten, die ein unentbehrlicher Bestandteil dieses breitgefächerten fürstlich-repräsentativen Festbetriebes gewesen sind. In der Langen Galerie St. Peter kommt es zu einem „Nachklang“ dieser großen Zeiten.

Im Rittersaal wurden Frühwerke W. A. Mozarts erstaufgeführt. Das DomQuartier beleuchtet die ruhmreiche Musikgeschichte Salzburgs ab Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (reg. 1587-1612), der mit seiner Neuregelung der „hochfürstlichen Musica“ die Basis für eine lang anhaltende musikalische Blütezeit schuf. Die Hofkomponisten hatten alle Bereiche, die im kirchlichen und weltlich-höfischen Leben eine Rolle spielten, mit Musik zu beliefern, die neuen Kompositionen einzustudieren und die Aufführungen zu leiten. Sie schrieben für Kirche, (fürstliche) Kammer und Theater. Alle gängigen und damals modernen musikalischen Gattungen wurden gepflegt.

Unter den Musikern, die in Salzburg wirkten, finden sich bedeutende Persönlichkeiten wie Stefano Bernardi, Abraham Megerle, Heinrich Ignaz Franz Biber, Georg Muffat oder Antonio Caldara. Zur Mitte des 18. Jahrhunderts ließen Leopold und Wolfgang Amadé Mozart sowie Michael Haydn, der jüngere Bruder Joseph Haydns, den Glanz vergangener Epochen noch einmal aufleuchten.

Die Ausstellungsgestalter – Virgil Widrich (checkpointmedia) und Hans Kudlich (Studio Kudlich) – entwickelten punktuelle moderne architektonische Interventionen, die den damaligen Fest- und Musikbetrieb erlebbar machen und als installative Projektionsfläche der Phantasie der Besucherinnen und Besucher dienen. Gerade das Spannungsfeld, das die erkennbar heutigem Erinnerungskommentar aufbauen, macht die Authentizität der historischen Räumlichkeiten umso mehr spürbar.

Die sinnliche Erkundungsreise durch mehr als 200 Jahre Salzburger Musikgeschichte umfasst mit den Prunkräumen der Residenz und dem Dombereich einzigartige originale Spielstätten weltlicher und geistlicher Musik.